Wie arbeiten wir zusammen, um Grenzen zu überwinden? Wie werden unsere Produktionsmittel zu Gemeingütern? Und was stellen wir damit her? In der Miniaturfabrik Minipogon mitten in Favoriten wird nicht nur Plastik recycelt, sondern auch eine Alternative zur kapitalistischen Ökonomie erprobt.
Am Viktor-Adler-Markt steht eine Miniaturfabrik. Was wird hier produziert? Neue Gegenstände aus altem Plastik und Geschichten, die sich aus der Produktion ergeben – über Arbeit und Ökonomie, Material und Müll. Die Fabriksidee wurde in Belgrad geboren, wo Minipogon in einer Flüchtlingsunterkunft selbstgebaute Plastikrecyclingmaschinen aufbaute. Hier wird erstens etwas Handfestes produziert und zweitens die Zeit beim Sammeln, Schreddern, Einschmelzen, Formen und Inwertsetzen der Plastikgegenstände dazu genützt, sich über Geld, Arbeitsteilung, individuelle und gemeinsame Ökonomie zu unterhalten – sowie über das Leben als solches.
Werde auch Du Teil des Minipogon-Projekts! Im Rahmen der WIENWOCHE stellt die Gruppe ihre Fabrik in Favoriten auf. In einer gemeinsamen Kick-off-Veranstaltung wird mit allen Anwesenden ausgehandelt, wie die folgenden Arbeitstage aussehen sollen: Was wird produziert, wie wird gearbeitet, wer wartet die Maschinen und wer sorgt für die Versorgung? Nur über flexible Arbeitszeiten gibt’s keine Diskussion: Im Minipogon gilt der 6-Stunden-Tag! Mittags gibt es Kantinengespräche mit geladenen Gästen übereine Reihe von Themen, u. a. den Werkstoff Plastik, Produktionsmittel als „open hardware“, Organisierung am Arbeitsplatz und gesellschaftliche Wertschöpfung. Jetzt heißt es: Plastik sammeln! Und wenn sich genug Plastikarbeiter_innen am Viktor-Adler-Markt einfinden, gibt es vielleicht schon bald die ersten Favoritner Minipogon-Betriebsratswahlen …
Minipogon wird im Rahmen von WIENWOCHE 2018 hier in Betrieb genommen:
Stand 129, Viktor-Adler-Markt 129, 1100 Wien (Facebook)
Sprachen: Menschen aller Sprachen willkommen! "Verkehrssprache": Englisch. Personen ohne ausreichende Englischkenntnisse stehen Deutsch-Englisch-Dolmetscher_innen vor Ort zur Verfügung.
Die Veranstaltungen stehen allen Interessierten offen, die einen Einblick in den Arbeitsprozess gewinnen möchten. Diejenigen, die sich stärker in die verschiedenen Aspekte und Phasen der Kunststoffrecycling-Technologie sowie der Arbeitsorganisation einbringen möchten, um einschlägige Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, ersuchen wir, sich bitte bis spätestens 14. September per E-Mail an info@stand129.at anzumelden sowie an unserer Einführungsveranstaltung am 15. September 2018 am Stand 129 (Viktor-Adler-Markt) teilzunehmen.
Produktion: WIENWOCHE
Bildsujet: (C) Minipogon
Demonstration der Machinen (Shredder, Kompresor, Extruder-Injektor) + Einführung in die Themen- und Arbeitsgebiete, Vorstellung der Beteiligten + gemeinsame Planung des fünftägigen Arbeitsprozesses, Verteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten + der Produktionsprozess wird während der Arbeitstage gemeinsam in simultan zu erledigenden Aufgaben vorangetrieben, während in den Pausen die Tagesthemen mit geladenen Gästen diskutiert werden.
MATERIAL / Umwelt, Recycling, Plastikabfall
MASCHINEN / Technologie, Open Hardware, Produktionsmittel
ARBEIT / Arbeitsorganisation, Arbeitskollektive, Kooperativen
ÖKONOMIE / Subsistenzwirtschaft versus Chancengleichheit im Kapitalismus
WERT(SCHÖPFUNG) / Wie man den Wert unserer Arbeit und jenen des Produkts bestimmt ...
Die Ergebnisse des Arbeitsprozesses werden gezeigt und diskutiert.
Anschließend feiern wir das Ende der Arbeitswoche.