In der Ausstellung zeigt Sasa Barbul in Zusammenarbeit mit Aylin Basaran die Geschichte und die (Überlebens-)Kämpfe der Roma in Europa von 1941 bis heute auf. In einer dreiteiligen Videoprojektion werden verschiedene Themenfelder skizziert und miteinander verknüpft. Dabei zeichnen die Projektionen nicht nur den bisherigen Weg der Roma nach, sondern suchen auch nach Perspektiven für eine selbstbestimmte Zukunft.
Teil eins widmet sich der Vernichtung der Roma im Holocaust: Eine Collage aus Zeitzeug_innen-Gesprächen, Expert_innen-Interviews sowie Aufnahmen von historischen Schauplätzen ruft jene antiziganistische Hetze ins Gedächtnis, die im faschistischen Völkermord gipfelte. Zugleich wird deutlich, wie das Damals und Heute, das Hier (Wien) und Dort (der "Osten") ineinander verwoben sind.
Im zweiten Teil dokumentieren die filmischen Arbeiten von Roma-Aktivist_innen das Ausmaß der Unterdrückung von Roma während der letzten 15 Jahre. Ihre prekäre Lebenssituation wird in Beiträgen über die Vertreibung aus Gazela in Serbien, über die Situation von Asylsuchenden und Migrant_innen sowie über die spezifischen Diskriminierungserfahrungen ungarischer Roma-Frauen beschrieben.
Die Selbstdarstellung von Roma steht im Mittelpunkt des dritten Teils. Aus verschiedenen Perspektiven werden Formen der Selbstorganisierung sowie die Rolle von Bildung und Historisierung für die Roma-Communitys thematisiert. Ebenso erzählen Aktivist_innen, Politiker_innen und Journalist_innen in Interviews von ihren aktuellen Auseinandersetzungen und Zukunftsvisionen.
Ausstellungsdauer: Sa, 22.9.–So, 7.10.
mit Marija Aleksandrovic (Nationalrat der Roma in Serbien, Aktivistin/Novi Sad), Marika Schmiedt (Künstlerin/Wien), Gilda-Nancy Horvath (Journalistin/Wien), Suzana Milevska (Theoretikerin, Kuratorin/Skopje)